Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) erließ für den Fiat Doblo (Fiat Doblo Cargo mit 1,3-Liter-Multijet-Dieselmotor Euronorm 6 und Fiat Doblo Panorama gleicher Motorisierung) und den Fiat 500X (1,6-Liter-Motor Euronorm 6) am 08.11.2021 Rückrufe mit den Codes 6350 und 6351. Wawra und Gaibler berichtete. Ferner sind weitere Multijet-Motoren von Fiat von Abgasmanipulationen betroffen. Vor allem die 2,3 Liter (2287 ccm) und 3,0 (2998 ccm und 2999 ccm) Liter Motoren stehen im Fokus.
Der italienische Hersteller verkaufte seine Motoren und Fahrgestelle an zahlreiche Hersteller von Wohnmobilen. Wir dürfen nochmals eine kurz die Geschehnisse des Abgasskandals bei Fiat zusammenfassen:
Bereits 2016 berichtete die Deutsche Umwelthilfe von mehreren Tests, bei denen Motoren (Euronormen 5 und 6) von Fiat nach 22 Minuten auf dem Prüfstand die Abgasreinigung deaktivierten. Im Herbst 2020 wurden durch das Emissions-Kontroll-Institut (EKI) der Deutschen Umwelthilfe (DUH) weitere Tests an zwei Wohnmobilen durchgeführt. Das Ergebnis: Ein Dethleffs Esprit T7150 EB, Euronorm 5 überschritt den Emissionsgrenzwert im realen Straßenverkehr um das 9,9-fache. Dieses Gutachten wurde auch der Staatsanwaltschaft Frankfurt und dem Landgericht Freiburg vorgelegt.
Der ADAC schilderte weiterhin, dass die erlaubten Nox-Emissionen des Modells Fiat Ducato bei etwa 1.200 mg/km liegen, erlaubt sind 180 mg/km.
Im Sommer 2020 veröffentlichte die Staatsanwaltschaft eine Liste, auf der diejenigen Multijet-Motoren aufgelistet waren, die unter Verdacht stehen, die Abgasgrenzwerte zu überschreiten. Darüber hinaus wurden Fiat Standorte in Deutschland, Italien und der Schweiz durchsucht.
Aktuell wurden von der Kanzlei Wawra und Gaibler Klagen an fast allen Landgerichten gegen FCA Italy, Iveco oder FPT Industrial eingereicht.
Nun stellt sich Besitzern von Fiat-Fahrzeugen natürlich die Frage, ob ihr Fahrzeug ebenfalls von der Abgasthematik betroffen ist und ob ihnen möglicherweise ein Schadensersatz zusteht.
Trotz des Wissens um die Konsequenzen für ihre Kunden, versuchen Autobauer, Motorenhersteller und Händler Zeit zu gewinnen, um eine Verjährung möglichst vieler Schadensersatzansprüche zu erreichen.
Gewährleistungsansprüche können nur innerhalb einer Frist von zwei Jahren nach Übergabe juristisch geltend gemacht werden. Nach diesem Zeitraum können Ansprüche direkt gegen Fiat Chrysler Automobiles (FCA, Stellantis) geltend machen. Hierbei ist die Verjährung abhängig von der Kenntnis über die Abgasmanipulation. Gerichte prüfen in diesem Zuge, ob Verbraucher womöglich Kenntnis von etwaigen Manipulationen gehabt hätten müssen. Verbraucher sollten daher keine Zeit verlieren, anwaltlichen Beistand hinzuzuziehen und ihre Ansprüche vor Gericht durchzusetzen, da betroffenen Fahrzeugen Wertverluste, Fahrverbote, bis hin
zur Stilllegung drohen.
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