Die Volkswagen-Tochter Porsche steht erneut im Rampenlicht des Abgasskandals. Nach einigen Werkstattrückrufen aufgrund möglicher Unregelmäßigkeiten in der Abgasreinigung hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nun einen neuen Rückruf angeordnet. Betroffen ist diesmal das Modell Macan. Knapp 21.000 Fahrzeuge weltweit müssen in die Werkstatt, um mit einem Software-Update "die Herstellerangaben der CO2-Werte wieder zu erreichen". In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Hintergrund des Rückrufs und welche Auswirkungen er auf Porsche und die Automobil-Industrie hat.
Es handelt sich hierbei nicht um den ersten amtlichen Rückruf eines Porschemodells aufgrund illegaler Abschalt-Einrichtungen. Allerdings waren hiervon in der Regel Dieselmodelle betroffen, die Porsche von der Konzernschwester Audi bezog. Der aktuelle Rückruf, den das KBA anordnete, bezieht sich jedoch auf Porsche-Fahrzeuge mit Benzinmotor. Betroffen sind die Modelle Macan I S AT und Macan I Turbo AT, die zwischen 2014 und 2018 verkauft wurden. Das Software-Update betrifft sowohl die Motoren- als auch die Getriebesteuerung. Porsche hatte sich bereits in mehreren Verfahren vor Gericht zu verantworten. Dabei wurde deutlich, dass auch die Tochtergesellschaft von VW erheblich in den Abgasskandal verwickelt ist. Besonders betroffen sind ihre Fahrzeuge mit 3,0 und 4,2 Litern Motoren. In jüngster Zeit wurde Porsche in mehreren Fällen zur Zahlung von Schadensersatz wegen vorsätzlicher, sittenwidriger Schädigung verurteilt.
So hatte zuletzt das OLG Schleswig mit seinem Urteil (7 U 41/21) vom 15.02.2022 bestätigt, dass die Audi AG als Hersteller des Motors in einem Porsche Cayenne S Diesel mit einem 4,2 Liter Motor haftet. Möglicherweise steht nun auch die Porsche AG in der Haftung. In vielen Porsche-Dieselfahrzeugen wurden Motoren des Typs EA 897 und EA 898 mit unzulässigen Abschalt-Einrichtungen verbaut. Federführend entwickelte die Audi AG diese Motoren. Sowohl die 3,0-Liter-V6 als auch die größeren 4,2-Liter-V8-Motoren erfüllen nicht die Abgasnormen Euro 5 und Euro 6. Der aktuelle Rückruf, den das KBA anordnete, bezieht sich jedoch auf Fahrzeuge von Porsche mit Benzinmotor.
Das KBA gab bekannt, dass die Fahrzeuge nach der Installation der neuen Software durch die Werkstätten wieder den Vorgaben bei den Kohlendioxid-Emissionen entsprechen. Porsche unterliegt in diesem Rückruf der Überwachung durch das KBA. Laut KBA ist der Macan das wichtigste Volumenmodell von Porsche. Jährlich produziert der Konzern rund 100.000 Exemplare. Sind Kunden betroffen, die mit einem Macan mit zu hohen CO2-Werten unterwegs sind? Hier empfiehlt das KBA, sich entweder direkt mit dem Hersteller oder einer Vertragswerkstatt in Verbindung zu setzen. Auf Anfrage bestätigte Porsche den Rückruf, den das KBA angeordnet hatte. Ein Sprecher des Unternehmens betonte jedoch, es handle sich lediglich um Fragen zur Fahrzeug-Konformität bei einigen älteren Modellen. Die aktuelle Produktion sowie die Sicherheit der Fahrzeuge seien nicht betroffen.
Vor etwa zwei Jahren kontaktierte das Unternehmen die Aufsichtsbehörden. Im Sommer 2020 leitete Porsche eigene Untersuchungen ein, um mögliches Fehlverhalten bei der Fahrzeugzulassung aufzudecken. Laut Porsche ergriff der Konzern dabei in den Entwicklungs-Abteilungen umfangreiche Maßnahmen, um das Problem zu beheben. Außerdem führte das Unternehmen Gespräche mit den Mitarbeitern, wertete E-Mails im sechsstelligen Bereich aus und analysierte Protokolle der internen Sitzungen. Dabei stand die Klärung im Fokus, ob einige Modelle nach der Typenzulassung durch das KBA noch einmal verändert wurden. Porsche hatte daraufhin das KBA, die Stuttgarter Staatsanwaltschaft und die US-Justiz informiert. Das Unternehmen betonte damals, dass es ein Interesse an der Aufklärung der Vorgänge hat. Nach Bekanntwerden der internen Untersuchungen hatte das KBA sogar vorübergehend die Typenzulassung neuer Porsche-Modelle ausgesetzt. KBA-Experten wurden nach Stuttgart entsandt, um zusätzliche Untersuchungen durchzuführen.
Aufgrund eines aktuellen Rückrufs durch das KBA: Seien Sie vorsichtig, wenn es um das Software-Update geht, das Porsche anbietet. Das KBA hat festgestellt, dass einige Porsche-Modelle mit einem zu hohen CO2-Ausstoß auf deutschen Straßen unterwegs sind und deshalb zurückgerufen werden müssen. Es ist bekannt, dass Porsche bei diesem Rückruf betroffene Kunden auffordert, mit dem Hersteller oder einer Vertragswerkstatt Kontakt aufzunehmen, um ein Software-Update durchzuführen. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass dieses Update nicht ohne Vorbehalte durchgeführt werden sollte. Es gibt Berichte, dass das Update zu Leistungsverlusten oder anderen unerwünschten Effekten führen kann.
Sie sind vom Porsche-Rückruf betroffen? Wenden Sie sich jederzeit schriftlich oder telefonisch an uns. Unsere Experten informieren Sie in einer unverbindlichen Erstberatung über Ihre Rechte und unterstützen Sie bei der Durchsetzung Ihrer Schadensersatz-Ansprüche.
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