03.02.2023: Verbraucherschutz - Erheblicher Anstieg: Bußgelder von europäischen Datenschutzbehörden steigen auf 1,6 Milliarden Euro

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In den vergangenen zwölf Monaten haben Datenschutz-Behörden in der EU sowie im Vereinigten Königreich, in Norwegen, Island und Liechtenstein Bußgelder in Höhe von 1,64 Milliarden Euro verhängt. Das geht aus einer Studie der internationalen Wirtschaftskanzlei DLA Piper hervor, die am 25 Januar 2023 veröffentlicht wurde. Nach dieser sollen sich die Bußgeldsanktionen um 50% gegenüber dem Vorjahr erhöht haben.

Ergebnisse der jährlichen Studie zu DSGVO-Bußgeldern und Datensicherheits-Vorfällen

DLA Piper hat die Ergebnisse ihrer jährlichen Studie zu DSGVO-Bußgeldern und Datensicherheits-Vorfällen veröffentlicht. Diese ergab einen enormen Anstieg von verhängten Bußgeldern bezüglich Datenschutz-Verstößen um 50% mehr als zum Vorjahr. Mit der EU bezog diese Studie auch die Länder Großbritannien, Norwegen, Island und Liechtenstein mit ein. Demzufolge belaufen sich die Bußgelder allein im Jahr 2022 auf 1,64 Milliarden Euro.

Besonders traf es 2022 den Konzern Meta Platforms Ireland (Meta). Das ist der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und WhatsApp. Dieser erhielt Bußgeldbescheide in Höhe von 405 Millionen Euro, 265 Millionen Euro und 390 Millionen Euro. Der Anstieg der Bußgelder verdeutlicht die Bereitschaft, enorme Geldstrafen für Verstöße gegen die DSGVO zu verhängen.

Höchste Strafe gegen Mutterkonzern Meta erlassen

Das höchste Bußgeld im Jahr 2022 verhängte die irische Datenschutz-Behörde gegen Meta. Hieraus geht hervor, dass die Aufsichtsbehörden einen besonderen Fokus auf soziale Netzwerke und deren Daten-Verarbeitung legen. Aufgrund personalisierter Werbung sprach die irische Data Protection Commission Bußgelder in Höhe von 210 Millionen Euro gegen Facebook und weitere 180 Euro gegen das ebenfalls zu Meta gehörende Instagram aus. Damit haben die irischen Behörden nun seit der DSGVO-Einführung die höchsten Strafen im Rahmen von Datenschutz-Verstößen ausgesprochen. Darauf folgt Luxemburg mit fast 746 Milliarden Euro. Diese Summe stammt aus einem Verfahren gegen Amazon, die Datenschützern erlassen haben. Deutschland liegt mit stolzen 76 Millionen Euro verhängten Bußgeldern auf dem fünften Platz.

Gemeldete Datensicherheits-Vorfälle im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen

Die DSGVO verpflichtet Firmen, Pannen mit persönlichen Daten innerhalb 72 Stunden nach Bekanntwerden des Vorfalls der zuständigen Behörde zu melden. Der Report der DLA Piper deutet ferner darauf hin, dass die Anzahl der Datensicherheits-Vorfälle, die den Behörden zwingend gemeldet werden müssen, im Vergleich zum vorherigen Jahr erheblich von 328 täglichen Meldungen auf 300 gesunken ist. Es scheint, dass Unternehmen aus Furcht vor Ermittlungen, Geldbußen und Schadensersatz-Forderungen vorsichtiger werden, wenn es um die Meldung von Datensicherheits-Vorfällen an die Aufsichtsbehörden geht. Deutschland belegt im Jahr 2022 den ersten Rang hinsichtlich Datensicherheits-Vorfällen mit 29.795 Meldungen. Gefolgt von den Niederlanden mit 24.777 und Polen mit 12.748 Meldungen pro Jahr.


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