Der Automobilkonzern FCA (Fiat Chrysler Automobiles) sieht sich einer erneuten Verurteilung gegenüber. Kostenpunkt für den Konzern: 300 Millionen Dollar. Der Konzern hat nun in den USA allein insgesamt 1,2 Milliarden Dollar bezahlt.
Vor dem zuständigen Bundesgericht in Detroit, Michigan wurde das Verfahren wegen Betrugs nun abgeschlossen. Der Autobauer hatte sich im Juni bereits schuldig bekannt – nachdem Anschuldigungen seitens der zuständigen US-Behörden erhoben wurden – bei mehr als 100.000 Dieselfahrzeugen die Abgaswerte falsch angegeben zu haben. Betroffen sind insbesondere Jeep-Fahrzeuge der Modelle Grand Cherokee und Ram 1500 (Baujahre 2014 – 2016). Um einer noch höheren Strafzahlung zu begehen, gestand der Hersteller die Manipulation ein und einigte sich mit dem US-Justizministerium auf eine Zahlung von 300 Millionen Dollar.
Bereits 2015 wurden Vorwürfe von Investoren laut, wonach FCA die Abgasemissionsgrenzwerte bei den Dieselfahrzeugen irreführend angab. Bereits 2015 zahlte der Konzern – zur Beilegung des Verfahrens – 110 Millionen Dollar.
Die US-Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) erhob 2017 – nachdem sich der Verdacht der Manipulation erhärtete – eine zivilrechtliche Klage. Bei Untersuchung der in Rede stehenden Fahrzeuge wurden seitens der Ermittler acht unzulässige Abschalteinrichtungen festgestellt. Um das zivilrechtliche Verfahren ad acta zu legen, wurden seitens Fiat 500 Millionen bezahlt, sowie weitere 300 Millionen als Entschädigung an die betrogenen Automobileigentümer.
In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Fiat gegen die Führungskräfte von Fiat, die den Abgasbetrug zu verantworten haben. Vor den Zivilgerichten gibt sich der Automobilhersteller noch immer rechtstreu und bestreitet weiter vehement die Verwendung von unzulässigen Abschalteinrichtungen. Mittlerweile ist jedoch vor den Gerichten unstreitig, dass Fiat in seinen Multijetmotoren die Abgasreinigung nach 22 Minuten abstellt.
In Europa ist Fiat Marktführer bei der Herstellung von Wohnmobilgrundgestellen. Wohnmobile basieren zum Großteil auf einem Fiat Ducato. Auch in Deutschland wurde Fiat bereits strafrechtlich ins Visier genommen, ebenfalls ist der „Wohnmobil-Abgasskandal“ bei deutschen Zivilgerichten längst angekommen.
Die aktuellen Verurteilungen von Fiat beispielsweise vor den Landgerichten Köln, Dessau-Roßlau, Dortmund, Kempten, und Stuttgart untermauern den Vorwurf der Verwendung von unzulässigen Abschalteinrichtungen. Die Verurteilung des Konzerns in den USA erhöht nun nach Ansicht der Verbraucherschützer die Chancen der betrogenen Kunden auf Schadensersatz weiter.
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