13.04.2023 Verbraucherblog: ChatGPT - Gibt es in Deutschland auch Probleme wegen Datenschutz?

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In Italien hat die vorläufige Sperrung des Textgenerators ChatGPT für Aufsehen gesorgt. Die italienische Datenschutz-Behörde hat den Betreiber OpenAI aufgefordert, die Verarbeitung von Daten italienischer Nutzer umgehend einzustellen. Grund für die Maßnahme sind fehlende Jugendschutzfilter sowie mangelnde Transparenz bei Verwendung der Daten für das Training der Software. Die deutschen Behörden sind nun ebenfalls aufmerksam geworden. Droht hierzulande ein ähnlicher Fall? Es bleibt abzuwarten, ob und welche Konsequenzen die Behörden in Deutschland aus der Situation in Italien ziehen werden.

Italienische Behörde stellt OpenAI ein

Kürzlich hat die italienische Datenschutz-Behörde dem Unternehmen OpenAI untersagt, persönliche Daten von italienischen Staatsbürgern zu verarbeiten. OpenAI hat schnell reagiert und ChatGPT in Italien gesperrt. Für die Bundesschutz-Behörde in Deutschland bleibt das Problem bezüglich ChatGPT jedoch weiterhin ungelöst. Die italienischen Behörden werfen OpenAI Verstöße gegen unterschiedliche Gesetze vor. Insbesondere wird ein fehlender Jugendschutzfilter bemängelt. Der soll sicherstellen, dass sich nur Personen über 13 Jahren für diesen Dienst registrieren. Auf diese Weise soll Kindern der Zugang zu unangemessenen Inhalten verwehrt bleiben.

Schwerwiegender ist jedoch der Vorwurf, dass OpenAI unerlaubt Nutzerdaten verarbeitet. Nachdem die italienischen Behörden ihre Entscheidung bekannt gegeben hatten, kündigte der OpenAI-Gründer, Sam Altman, an, den Service in Italien einzustellen. Kunden, die bereits für den Dienst bezahlt haben, erhalten ihr Geld zurück. Obwohl OpenAI sein Problem mit dem Jugendschutzfilter beheben kann, bleibt die grundlegende Problematik der Daten-Verarbeitung bestehen. OpenAI behauptet jedoch, dass der Service in keiner Weise gegen geltende Datenschutz-Gesetze verstößt.

ChatGPT muss Methoden und Geschäftsmodell offenbaren

Bisher ist wenig bekannt darüber, welche Schriftstücke ChatGPT als Lehrmittel nutzt. Die italienische Regierung verlangt nun eine umfassende Offenlegung der Geschäftsmethoden von OpenAI. Andernfalls drohen dem Unternehmen hohe Geldstrafen. Diese betragen bis zu vier Prozent ihres weltweiten Umsatzes, wenn das Unternehmen dieser Forderung nicht nachkommt. Nach der Zusammenarbeit mit Microsoft könnte eine solche Strafe eine erhebliche Summe im Millionenbereich erreichen. Darüber hinaus ist es möglich, dass alle EU-Mitglieder die Daten-Verarbeitung von ChatGPT verbieten.

Deutsche Datenschutz-Behörde befürwortet italienische Vorgehensweise

Wenn es um personen-bezogene Daten geht, müssen die Trainingsdaten der künstlichen Intelligenz genauso wie andere Informationen der DSGVO unterliegen. Es ist daher unerlässlich, bei der Daten-Verarbeitung geltende Vorschriften einzuhalten, um die Privatsphäre der betroffenen Personen zu schützen. Obwohl OpenAI seinen Firmensitz in den USA hat, kann jede Aufsichtsbehörde der EU tätig werden.

Die Sprecherin der Datenschutz-Behörde in Deutschland bekundet ein bedeutendes Interesse an den Erkenntnissen aus Italien. Um ChatGPT zu blockieren, wurde bereits um zusätzliche Details gebeten, die dann an die zuständigen Datenschutz- und Medienaufsichtsbehörden des Landes weitergeleitet werden sollen.

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