06.09.2023: Verbraucherschutz-Ministerium hält Schufa für intransparent

Das Bundes-Ministerium für Verbraucherschutz kritisiert die mangelhafte Transparenz der Schufa. Der Grund: Die genaue Berechnung des Bonitätsscores hält die Schufa weiterhin geheim. Für Verbraucher mit einem schlechten Score ist dieser Umstand frustrierend. Schließlich haben auch Faktoren einen Einfluss auf das Scoring, die den Verbrauchern unbekannt sind. Bewertet die Schufa die Kreditwürdigkeit allerdings als schlecht, hat dies erhebliche Auswirkungen auf die Teilnahme am Wirtschaftsleben.

Die Schufa selbst plante mit ihrem Score-Simulator mehr Transparenz für die Verbraucher. Dieser zeigt an, wie sich zum Beispiel Kredite, offene Forderungen oder auch Umzüge auf die Kreditwürdigkeit auswirken. Ausreichend ist dieser kleine Fortschritt laut Bundes-Ministerium für Verbraucherschutz jedoch nicht.

Auch die Bonify-App ist ein Teil der Transparenz-Offensive der Schufa. Diese soll es Verbrauchern ermöglichen, ihren Score stets im Blick zu behalten. Ist dieser zu schlecht? Dann bietet die Schufa an, den Score zu verbessern, wenn die Auskunftei im Gegenzug Einblick auf das Konto erhält. Der Verbraucher macht sich hier unseres Erachtens zum gläsernen Menschen. Die Schufa verteidigt das Angebot. Schließlich sei es freiwillig. Wir stellen allerdings folgende Frage: Kann von Freiwilligkeit die Rede sein, wenn ein Verbraucher dringend einen besseren Score benötigt, um wieder am Wirtschaftsleben teilzunehmen? Schließlich bestehen kaum Möglichkeiten, wenn der Score schlecht ist. Deshalb startete auch die Bürgerbewegung Finanzwende eine Petition gegen den Kontoeinblick durch die Schufa.

Auch das Verbraucherschutz-Ministerium sieht es scheinbar kritisch, dass die Schufa einen Blick auf die Konten der Verbraucher werfen will. Schließlich handelt es sich dabei um absolut vertrauliche Bankdaten, die Dritte nichts angehen.

Erschwerend hinzu kommen die Sicherheitslücken, mit denen Bonify aufgefallen ist. Schließlich gelang es der IT-Aktivistin und Forscherin Lilith Wittmann, die Mietbonitäts-Bescheinigung von Jens Spahn zu veröffentlichen. Dazu benötigte sie lediglich Geburtsdatum und Adresse von Spahn – und die Sicherheitslücke. Das Bundes-Ministerium für Verbraucherschutz betont, dass sich diese Sicherheitslücken nicht wiederholen dürfen.

Sie haben zu Unrecht einen negativen Schufa-Eintrag? Wawra & Gaibler hilft!

Wenden Sie sich jederzeit schriftlich oder telefonisch an uns. Wir helfen Ihnen jederzeit gerne bei Problemen mit der Schufa weiter. In einer kostenfreien und unverbindlichen Erstberatung besprechen wir mit Ihnen gemeinsam das weitere Vorgehen und Ihre Erfolgschancen.